Die baulichen Maßnahmen für das Zentrum umfassten unter anderem einen Reinraum für die Halbleitertechnologie und
speziell ausgestattete Labore mit separaten Fundamenten und Schallschutzwänden für die Rastersondenmikroskopie.
Ansicht des Zentrums für Mikrostrukturforschung (MARCH)
Ziele des MARCH waren von Beginn an die gezielte Herstellung, Charakterisierung und Erforschung von neuartigen Mikro-
und Nanostrukturen sowie die enge Verzahnung von Forschung und Lehre in diesem modernen und spannenden Gebiet der
Wissenschaft.
Die Forschungsthemen konzentrieren sich dabei sowohl auf die Grundlagen als auch auf Anwendungen von Mikro- und
Nanostrukturen in den Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der Medizintechnik.
150 Wissenschaftler forschen am Zentrum unter anderem an Halbleiter- und magnetischen Materialien für die Anwendung
in neuen elektronischen und magnetischen Bauelementen, an hochempfindlichen magnetischen Sensoren und an der
Entwicklung neuer Analysemethoden für die Nanotechnologie.
Das Forschungszentrum hat sich inzwischen einen hervorragenden internationalen Ruf erworben. Jedes Jahr werden die
Hamburger Physiker auf zahlreiche nationale und internationale Tagungen eingeladen, um über ihre aktuellen
Arbeiten zu berichten. 12 Wissenschaftler des MARCH wurden bisher für ihre Forschungsarbeiten mit Preisen
ausgezeichnet. In den vergangenen 10 Jahren haben die Wissenschaftler des MARCH für Forschungsprojekte achtmal so viel
Geld eingeworben, wie die Freie und Hansestadt Hamburg für den Bau des Zentrums investiert hat.
Bereits im selben Jahr der Eröffnung des Zentrums (1996) konnte ein Graduiertenkolleg der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) zum Thema "Physik nanostrukturierter Festkörper" eingeworben werden. Der Fokus dieses Graduiertenkollegs, welches
über die Laufzeit von 9 Jahren gefördert wurde, lag auf dem Wachstum und der Charakterisierung nanostrukturierter
Festkörper, wobei halbleitende, magnetische und supraleitende Materialien untersucht wurden.
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Ein Jahr später, 1997, wurde ein DFG-Sonderforschungsbereich mit dem Titel "Quantenmaterialien: laterale Strukturen,
hybride Systeme und Cluster" federführend durch das Zentrum in Hamburg etabliert. Dieser Sonderforschungsbereich
konzentriert sich auf die Untersuchung von Quantenphänomenen in lateral strukturierten III-V-Halbleitern, in hybriden
Halbleiter-Ferromagnet-Systemen sowie in nanoskaligen Halbleiterclustern, die durch nasschemische Methoden präpariert
werden.
Im Jahr 1998 konnte im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ein
nationales Nanotechnologie-Kompetenzzentrum mit dem Schwerpunkt "Nanoanalytik" eingeworben werden, welches seit 2003
durch ein regional ausgerichtetes Kompetenzzentrum "HanseNanoTec" ergänzt wurde.
1999 beteiligte sich das Zentrum an der Einrichtung eines weiteren DFG-Graduiertenkollegs des Fachbereichs Physik im
Themenfeld "Spektroskopie an lokalisierten atomaren Systemen". Zwei Jahre später erfolgte die Beteiligung an dem
DFG-Graduiertenkolleg "Design und Charakterisierung funktionaler Materialien" unter der Federführung des Fachbereichs
Chemie. Im selben Jahr (2001) war das Zentrum - wiederum im Rahmen eines nationalen Wettbewerbs - erfolgreich bei der
Einwerbung einer "Forschungsdozentur" vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Ferner übernahmen Wissenschaftler
des MARCH die Federführung bei der wissenschaftlichen Konzeption und Ausgestaltung des neuen "Interdisziplinären
Nanowissenschafts-Centrums Hamburg" (INCH), dessen Realisierung im Jahr 2005 von der Freien und Hansestadt Hamburg
beschlossen wurde.
Seit Beginn des Jahres 2006 konnte ebenfalls unter Federführung des MARCH ein zweiter DFG-Sonderforschungsbereich mit
dem Titel "Magnetismus vom Einzelatom zur Nanostruktur" in Hamburg etabliert werden. Dieser Sonderforschungsbereich
beschäftigt sich mit der Herstellung und Charakterisierung kleinster magnetischer Teilchen (Atome, Moleküle, Nanopartikel)
im Hinblick auf zukünftige Anwendungen in der Magnetspeichertechnik.
Schließlich wird 2006 ein weiteres DFG-Graduiertenkolleg zum Thema "Maßgeschneiderte Metall-Halbleiter-Hybridsysteme"
starten, welches die Erfolge des Zentrums in der Doktorandenausbildung fortsetzen wird.
Darüber hinaus war und ist das Zentrum im Rahmen zahlreicher europäischer und internationaler Forschungsprogramme
aktiv. Es bietet Wissenschaftlern aus derzeit 10 verschiedenen Nationen beste Forschungsmöglichkeiten auf höchstem
internationalen Niveau.
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